Nicht in die Anklage gehen, zuerst Empathie zeigen!
Am Freitag, den 14.10.22 zeigte die Moderatorin und Regisseurin Mo Asumang in der Aula der BBS SÜW, Standort Edenkoben, ihren Film „Die Arier“ (2014) einem vollen Haus.
Im Zuge der Mitgliedschaft der BBS SÜW als Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage zeigte Mo Asumang den knapp 100 Schülerinnen und Schülern eine 45-minütige Version ihres Dokumentarfilms „Die Arier“. In diesem Film spürt sie dem Arier-Begriff nach und beschreitet einen eher unüblichen Weg hierfür. Asumang, selbst eine person of colour, sucht nach dem Ursprung des Begriffs auf Nazi-Demos in Deutschland, trifft auf Mitglieder des Ku-Klux-Klans in Amerika und findet sich sogar im Iran wieder. Dabei bietet die Dokumentation vielfältige Eindrücke zu diesem Thema. Mut, Furcht, Offenheit und Ignoranz wurden in diesen 45 Minuten für die Zuschauer*innen greifbar gemacht.
Danach hatten die Anwesenden die Gelegenheit Frau Asumang selbst zu ihren Erlebnissen zu fragen und mit ihr in einen Dialog zu kommen. Auf offene und nahbare Art antwortete Asumang. So ging es beispielsweise um Aspekte wie: Wie es ihr nun nach dem Film gehe, was der Film mit Asumang gemacht habe und ob die Auseinandersetzung mit diesem Thema ihr Heilung gebracht habe. Hierbei wurde eines deutlich: Asumang möchte mit ihrer Arbeit die Schleife aus Hass und Angriff durchbrechen. Es gehe darum, andere Menschen zu verstehen, mit ihnen in einen Austausch zu gelangen, statt sich gegenseitig zu verschließen und keinen Prozess zuzulassen. Denn nur durch Respekt und Offenheit können eingefahrene Muster durchbrochen und bestehende Klischees aufgelöst werden.
Nach der Dialogrunde hatten die Schülerinnen und Schüler noch Gelegenheit, sich mit Asumang zu unterhalten und Autogrammkarten zu ergattern. Rundum also ein echtes Erlebnis für gelebte Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft, in der es Menschen wie Mo Asumang braucht. Vielen Dank und vielleicht bis bald.
Einen herzlichen Dank an Herrn Uhle und Herrn Heim für die Organisation und Bewirtung unseres Gastes. Wer noch mehr von Mo Asumang und ihrer Arbeit sehen möchte, kann mal unter diesem Link vorbeischauen.